Kuba-Krise

Zusammenfassung: Kubas Geschichte im 20. Jahrhundert ist geprägt von Putsch, Militärdiktatur, Revolution und der Kuba-Krise, die das Land zum Schauplatz weltpolitischer Auseinandersetzungen machten. Nach der Unabhängigkeit von Spanien und wiederholten Machtübernahmen durch das Militär führte die Revolution unter Fidel Castro zu einer tiefgreifenden Umgestaltung Kubas. Die Kuba-Krise 1962 brachte die Welt an den Rand eines Atomkriegs und veränderte das Verhältnis zwischen den USA, Kuba und der Sowjetunion dauerhaft.

Warum Kuba?

Kuba spielte im amerikanischen Kontinent eine besondere Rolle, beeinflusst durch die Monroe-Doktrin, nach der die USA Mittel- und Südamerika als ihren Einflussbereich betrachteten und europäische Einmischung ablehnten. Nach der Unabhängigkeit von Spanien 1902 mit US-Hilfe wurde Kuba zu einem wichtigen Schauplatz im „Hinterhof der USA“.

Putsch und Militärdiktatur

Ein Putsch ist eine gewaltsame Machtübernahme, meist durch das Militär. Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 geriet Kuba in eine schwere Krise. 1933 übernahm Fulgencio Batista erstmals durch einen Putsch die Macht, unterstützt von den USA. Trotz einer liberalen Verfassung und Sozialreformen blieben Korruption und soziale Ungleichheit bestehen. 1952 putschte Batista erneut und errichtete eine Militärdiktatur, in der Oppositionelle unterdrückt wurden. Eine Militärdiktatur ist eine autoritäre Herrschaft ohne demokratische Legitimation, kontrolliert vom Militär.

Revolution

Eine Revolution ist ein grundlegender politischer und gesellschaftlicher Wandel, häufig ausgelöst durch einen Aufstand. In Kuba begann die Revolution am 26. Juli 1953 mit dem gescheiterten Angriff Fidel Castros auf die Moncada-Kaserne. Dieses Datum wurde zum Symbol für den Kampf um Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit. Nach Jahren des Guerillakriegs gegen das Batista-Regime gelang Castro und Che Guevara 1959 der Sieg: Batista floh und Kuba wurde unter Castro sozialistisch umgestaltet.

Kuba-Krise

Nach der Revolution orientierte sich Kuba an der Sowjetunion. Die Enteignung von US-Unternehmen und eine Bodenreform führten zu Konflikten mit den USA, die ein Handelsembargo verhängten. 1962 stationierte die Sowjetunion Atomraketen auf Kuba, was zur Kuba-Krise führte: Die USA reagierten mit einer Seeblockade, und die Welt stand kurz vor einem Atomkrieg. Nach intensiven Verhandlungen zogen die Sowjets ihre Raketen ab, die USA sicherten Kubas Unabhängigkeit zu und bauten ihre Raketen in der Türkei ab. Als Folge wurde der „Heiße Draht“ zwischen Washington und Moskau eingerichtet und die Entspannungspolitik eingeleitet.

Zusammenfassung und Reflexion

Die kubanische Revolution und die Kuba-Krise waren Wendepunkte im Kalten Krieg, die das Verhältnis zwischen den USA, Kuba und Lateinamerika nachhaltig beeinflussten. Die Begriffe Putsch, Militärdiktatur, Revolution und politische Krise sind auch heute noch aktuell und prägen das politische Verständnis weltweit.