Zusammenfassung: In diesem Text werden die wichtigsten Merkmale des Liberalismus und der Demokratie als Herrschaftssystem im Vergleich zu Kommunismus und Faschismus erklärt. Es wird aufgezeigt, wie Demokratie auf Prinzipien wie Individualismus, Menschenrechte, Pluralismus und Gewaltenteilung basiert und welche Rolle Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft spielen. Abschließend wird die typische Wirtschaftsordnung in liberalen Systemen erläutert.
Systemvergleich im frühen 20. Jahrhundert
Im frühen 20. Jahrhundert konkurrierten in Europa drei zentrale Herrschaftssysteme: Liberalismus, Kommunismus und Faschismus. Ein Beispiel für diese Konkurrenz ist die Weimarer Republik, in der zunächst ein Streit zwischen liberal-demokratischen und kommunistischen Kräften herrschte und später ein faschistisches Regime an die Macht kam.
Liberalismus und Demokratie
Der Liberalismus ist eine politische Denkrichtung, die im 19. Jahrhundert entstand. Im Mittelpunkt stehen die Freiheit und die Rechte des Einzelnen. Der Staat soll möglichst wenig in das Leben der Bürgerinnen und Bürger eingreifen, damit sich jeder Mensch individuell entfalten kann. Diese Betonung des Einzelnen nennt man Individualismus. Aus dem Individualismus ergibt sich die Forderung nach Menschen- und Bürgerrechten, wie zum Beispiel Meinungsfreiheit, freie Berufswahl und Beteiligung an politischen Entscheidungen.
Partizipation und Pluralismus
In einer Demokratie ist es wesentlich, dass alle Bürgerinnen und Bürger an politischen Prozessen teilnehmen können. Das nennt man Partizipation. Ein weiteres Merkmal ist der Pluralismus: Verschiedene Meinungen und Interessen dürfen offen vertreten werden. Nur durch das Zulassen unterschiedlicher Standpunkte kann eine demokratische Entscheidungsfindung stattfinden.
Verfassung, Gewaltenteilung und Parlamentarisierung
Demokratien besitzen in der Regel eine Verfassung, also ein Grundgesetz, das die wichtigsten Regeln für den Staat festlegt. Ein zentrales Prinzip ist die Gewaltenteilung: Die Macht im Staat wird auf drei Bereiche (Legislative – Gesetzgebung, Exekutive – Ausführung, Judikative – Rechtsprechung) verteilt. So wird verhindert, dass eine Person oder Gruppe zu viel Macht erhält. Die Entwicklung hin zu einem Parlament, das die Interessen des Volkes vertritt, nennt man Parlamentarisierung.
Öffentlichkeit und Toleranz
Eine wichtige Rolle in der Demokratie spielt die Öffentlichkeit. Medien, Journalistinnen und Journalisten sowie andere gesellschaftliche Gruppen informieren und diskutieren über politische Themen. Dadurch können sich Bürgerinnen und Bürger eine eigene Meinung bilden. Toleranz bedeutet, andere Meinungen zu akzeptieren, auch wenn man sie selbst nicht teilt. Ohne Toleranz ist echter Pluralismus nicht möglich.
Zivilgesellschaft
Zur Zivilgesellschaft zählen alle nichtstaatlichen Organisationen, in denen sich Menschen freiwillig engagieren, etwa Vereine, Gewerkschaften oder Initiativen. Diese Gruppen tragen zur gesellschaftlichen Mitbestimmung und zum sozialen Zusammenhalt bei.
Wirtschaftsordnung im Liberalismus
Das liberale System ist meist mit einer Marktwirtschaft verbunden. Hier regeln Angebot und Nachfrage den Markt weitgehend selbstständig. Der Staat greift nur ein, um Missstände wie Monopole zu verhindern. Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, seinen Beruf frei zu wählen und nach Wohlstand zu streben.
Fazit
Die Begriffe Liberalismus, Menschen- und Bürgerrechte, Partizipation, Pluralismus, Verfassung, Gewaltenteilung, Parlamentarisierung, Öffentlichkeit, Toleranz, Zivilgesellschaft und Marktwirtschaft sind grundlegende Bestandteile des demokratischen Systems und wesentliche Inhalte des Geschichtsunterrichts. Sie helfen, Demokratie als Gegenmodell zu anderen Herrschaftsformen wie Kommunismus und Faschismus zu verstehen.