Zusammenfassung: Im Jahr 1933 gelangten die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler durch eine scheinbar legale Machtübernahme an die Regierung in Deutschland. Durch gezielte politische Maßnahmen, Einschüchterung und Gewalt wandelten sie die Demokratie in kurzer Zeit in eine Diktatur um. Zentral waren dabei die Auflösung des Parlaments, die Einschränkung von Grundrechten sowie die Gleichschaltung der Gesellschaft und massive Aufrüstung.
Der Weg der Nationalsozialisten zur Macht
1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) bildete eine Koalitionsregierung mit rechtsnationalen Parteien. Obwohl der Begriff „Machtergreifung“ einen revolutionären Umsturz suggeriert, erfolgte der Regierungswechsel zunächst auf legalem Weg durch Koalitionsbildung und Wahlen. In der Folge nutzte die NSDAP ihre Regierungsposition, um die Demokratie systematisch abzubauen und eine Diktatur zu errichten.
Wichtige Schritte zur Diktatur
Drei zentrale Ereignisse markierten den Übergang zur Diktatur:
- 1. Februar 1933: Der Reichstag wurde aufgelöst, wodurch der Reichspräsident Notverordnungen erlassen konnte.
- 28. Februar 1933: Nach dem Reichstagsbrand erließ die Regierung die „Reichstagsbrandverordnung“, die wesentliche Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit außer Kraft setzte.
- 24. März 1933: Das Ermächtigungsgesetz erlaubte es Hitler, Gesetze ohne parlamentarische Kontrolle zu erlassen, was ihn zum Alleinherrscher machte.
Um das Ermächtigungsgesetz durchzusetzen, wurden politische Gegner eingeschüchtert, linke Abgeordnete verhaftet und die Geschäftsordnung des Reichstags so verändert, dass eine Zweidrittelmehrheit simuliert werden konnte.
Pseudolegalität und Gleichschaltung
Die Nationalsozialisten verschafften sich ihre Macht mit scheinbar legalen Mitteln, indem sie bestehende Gesetze und Verfassungsregeln missbrauchten. Dieser Vorgang wird als „Pseudolegalität“ bezeichnet. Nach der Machtübernahme begannen sie mit der sogenannten „Gleichschaltung“, bei der alle gesellschaftlichen Organisationen, Parteien, Vereine, Gewerkschaften und Medien auf die Ziele der NSDAP ausgerichtet oder verboten wurden. Ziel war die vollständige Kontrolle aller Lebensbereiche.
Massenmobilisierung, Organisation und Kultur
Die Nationalsozialisten setzten auf massenhafte Mobilisierung der Bevölkerung, indem sie Emotionen und Gemeinschaftsgefühl durch Propaganda stärkten. Organisationen wie die Hitlerjugend (HJ), der Bund Deutscher Mädel (BDM) und die Sturmabteilung (SA) sorgten für die Einbindung großer Teile der Bevölkerung in das System. Über Massenkultur, wie Radio und Kino, wurde nationalsozialistische Ideologie verbreitet.
Aufrüstung und der „sozialer Volksstaat“
Ein zentrales Ziel der Nationalsozialisten war die militärische Aufrüstung Deutschlands, die mit dem sogenannten Vierjahresplan massiv vorangetrieben wurde. Ein großer Teil der Wirtschaftsleistung floss in die Rüstung. Dabei wurde die Bevölkerung mit sozialen Leistungen an den Staat gebunden, diese wurden jedoch durch Krieg, Raub und die Ausbeutung anderer Länder und Gruppen finanziert.
Fazit
Die Nationalsozialisten nutzten eine Mischung aus legalen und illegalen Mitteln, Gewalt, Propaganda und umfassender Kontrolle, um aus der Demokratie der Weimarer Republik eine totalitäre Diktatur zu machen. Die Herrschaft der NSDAP war geprägt von Unterdrückung politischer Gegner, Gleichschaltung der Gesellschaft und Vorbereitung auf den Krieg.